SimultanitätIn Lautsprachen werden Wörter (vorwiegend) sequenziell gebildet z.B. A+U+T+O, d.h. ein Laut wird nach dem anderen artikuliert und nicht gleichzeitig (simultan). In Gebärdensprachen hingegen werden Gebärden (vorwiegend) simultan produziert. Durch die Simultanität können in Gebärdensprachen mehrere Handlungen gleichzeitig ausgedrückt werden. Außerdem bedient sich die Simultanität zweier weiterer Besonderheiten der Gebärdensprache: der Direktionalität und der Inkorporation, auf die wir in weiterer Folge noch genauer eingehen werden. IX-ich KL (Lenkrad halten fahre, gemütlich) {li: KL (Fenster hinunter kurbeln) re: (Radio einschalten)} Während ich mit dem Auto so dahin fahre, kurble ich das Fenster hinunter und schalte das Radio ein.
Je nachdem, wie schnell die Bewegung des Klassifikators ausgeführt wird, wird die Geschwindigkeit des Autos gleich mitvermittelt. Quelle: Skant, Andrea, Franz Dotter et al. (2002). Grammatik der Österreichischen Gebärdensprache. (Veröffentlichungen des Forschungszentrums für Gebärdensprache und Hörgeschädigtenkommunikation: 4). Klagenfurt: Forschungszentrum für Gebärdensprache und Hörgeschädigtenkommunikation.Hofstätter, K. und Stalzer, Ch. (o.J.): Grammatik der Österreichischen Gebärdensprache. Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz. Lehrveranstaltungsunterlagen. |
|
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Union (EU) und des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die EU und das BMUKK haften nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.